Home / Impressum
Neue Quetschebäume
Bürgerliste 2011
Unser Dorf
Sehenswertes
Fotos
Vereine
Termine
Feuerwehrfest 2007
Downloads

Unser Dorf

 

Über einen Besuch freuen wir uns!

 

Schwickershausen ist ein Stadtteil der Stadt Bad Camberg im Taunus. Der kleine Ort mit ca. 600 Einwohnern liegt im malerischen Dombachtal, ohne Zweifel das schönste Seitental des goldenen Grundes.

 

Am Fuße des „Kuhbettes“, der mit 526 m höchsten Erhebung im Kreis Limburg/ Weilburg, liegt Unser Dorf. Wir sind umgeben von Feldern und Wiesen. Zusammen mit den großen zusammenhängenden Waldflächen bieten sie uns einen hohen Freizeitwert und eine sehr gute Klima- und Luftqualität. Unsere Region zählt mit 1.500 Jahresstunden zu den sonnenreichsten Gegenden Deutschlands.

 

Erstmals im Jahre 1276 wurde Unser Dorf, damals noch unter dem Namen Swikirhusin urkundlich erwähnt. Seit der hessischen Gebietsreform 1974 ist Unser Dorf Ortsteil der Stadt Bad Camberg.

 

 

Unsere Kenndaten 2002:

Fläche: 250 bis 526 Meter über NN

Gemarkung: 277 ha

Wohnsiedlung: 20 ha

Landwirtschaft: 191 ha

Wald: 66 ha

Einwohner (Anzahl): 560

Haushalte  (Anzahl): 180

Bevölkerungsstruktur: männlich 50 %; weiblich 50 %

Alterstruktur: < 18 Jahre 20 %; 19 – 60 Jahre 60 %; > 61 Jahre 20 %

Konfession: überwiegend katholisch

Niederschläge pro Jahr: 650 Liter per qm

Verkehrsbelastung L3030: Ø 1.500 KFZ/ Tag

 

Infrastruktur

 

In Unserem Dorf bzw. in der nahegelegenen Kernstadt sind praktisch alle wichtigen Infrastrukturen vorhanden. Verkehrstechnisch sind wir durch Busverbindungen der Stadtbuslinie und des RMV verbunden. Unser Ortsteil ist voll an das öffentliche Ver- und Entsorgungsnetz angeschlossen. Nahrungsmittel und sonstige Produkte des täglichen Bedarfs können wir in einem Geschäft der REWE-Gruppe einkaufen. Der Kindergarten in Erbach bietet allen Kindern einen Platz an. Eine eigens eingerichtete Kindergartenbuslinie stellt den Zubringerdienst sicher. Grund- und Hauptschule mit Förderstufe und gymnasialem Zweig sind im Stadtgebiet von Bad Camberg vorhanden. Schulbusse regeln An- und Abfahrt. Die Nassauische Sparkasse unterhält eine fahrbare Zweigstelle. Die Sozialstation der Caritas betreut Pflegebedürftige und liefert auch Essen auf Rädern. Die ärztliche und die notärztliche Versorgung sind weitestgehend durch Ärzte aller Fachrichtungen (z. B. Ärztehaus) sichergestellt. Stationäre Aufnahme finden wir in den Krankenhäusern Limburg, Weilburg und Idstein.

 

Entwicklung des Ortes

 

Unsere Bestrebungen, den Erhalt des historischen Ortskerns und die moderate Ausweisung neuer Siedlungsgebiete in der Vergangenheit haben wesentlich dazu beigetragen, die ursprüngliche dörfliche Identität zu bewahren. Unser Ziel war es, mögliche negative Einflüsse einer übertriebenen Suburbanisierung zu vermeiden. Diesen Kurs wollen wir fortsetzen.

 

Mitreden, Mitarbeiten, Mitentscheiden, Mitverantworten!

 

Sowohl der Ortsbeirat, als auch die Aktion Unser Dorf ergreifen Initiativen und wirken in Zusammenarbeit mit der breiten Bürgerschaft bei kommunalen Planungen mit. So gab es konstruktive Beteiligungen u. a. bei: Landschafts- und Flächenplanung, Sanierung des Gemeinschaftshauses, Erhalt des Tiefbrunnens, größeren Bauvorhaben, Ausbau und Gestaltung von Sport- und Grünanlagen, Spielplätzen, Ausbau innerörtlicher Straßen, Öffentlichen Personennahverkehr, Erhalt des Kleingartengebietes, eines Fließgewässers, Schutz erhaltenswerter Bäume, Nutzung regenerativer Energien in öffentlichen Gebäuden, Ausgleichsflächenkonzept, um nur einige Themenbereiche zu nennen. Wir sehen in der Einbindung der Bürger und Bürgerinnen in wichtige Entscheidungen des Gemeinwohles, gelebte Demokratie, die wesentlich zur Identifikation mit ihrem Wohnort beiträgt und damit der Garant für eine gute Nachbarschaft ist.

 

Bürgerschaftliche Aktivitäten und Selbsthilfeleistungen

 

Wie schon angedeutet, legen wir in Unserem Dorf großen Wert auf gutes soziales Verhalten und Engagement aller gesellschaftlichen Gruppen am Gemeinwohl. Wir pflegen in sechs Vereinen ein sehr aktives Vereinsleben von der Jugend- bis zur Seniorenarbeit und fördern auch außerhalb dieser Organisationen private Kontakte z. B. Fahrgemeinschaften, Nachbarschaftshilfen wie u. a. Baby-Sitting, Schulaufgabenhilfe und Betreuung älterer Menschen. Im Sommer finden regelmäßig Straßenfeste statt. Speziell für unsere älteren Mitbürger wurde 2001 ein Seniorentreff ins Leben gerufen. Hier werden Themen behandelt, die besonders die ältere Generation beschäftigen wie die Euroumstellung, Alterskrankheiten, aber auch Spielenachmittage und vieles mehr angeboten. Wir versuchen auch immer, den gesellschaftlichen Bogen generationsübergreifend zu gestalten. So wird der traditionelle Altennachmittag in der Adventszeit ausschließlich von der Dorfjugend gestaltet. Jugendarbeit hat ob im Verein oder im freien Jugendraum bei uns einen besonders hohen Stellenwert. Nicht weniger als 9 Tischtennismannschaften kämpfen in der Kreis- und Bezirksklasse um Punkte. Dazu kommen ca. 25 Kinder, die das Anfängertraining besuchen. Die Jugendfeuerwehr meldet eine Stärke von 16 Mädchen und Jungen. Wir unterhalten einen Jugendchor und eine Kinderturngruppe. Jugend wird bei uns auch in ökologische Maßnahmen eingebunden. So helfen die Jugendlichen unter anderem tatkräftig bei der jährlichen Nistkastenpflege und der Aktion „Saubere Landschaft“ mit.

 

Wie oben erwähnt, wird das Vereinsleben in Unserem Dorf großgeschrieben. Wo man singt, da lass' dich nieder, so der gemischte Chor des Liederkranzes. Der Turn- und Sportverein TUS Grün/Weiß bietet Sportlerinnen und Sportlern aller Altersklassen in den Abteilungen für Fußball, Tischtennis und Gymnastik eine Plattform. Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr mit ihrem Motto – "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr" – ist in Notsituationen immer rechtzeitig zur Stelle. Seit 1994 besteht eine aktive talentierte Laienspielgruppe - das Schwicki Theater. Jährlich werden zwei Theaterstücke aufgeführt. Die Vorstellungen sind jedes Mal bis auf den letzten Platz ausverkauft. Im Jahre 1997 formierte sich der Karnevalsverein CVS. Er hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Schwickershäuser Fastnachtstraditionen zu erhalten. Hierzu gehören der Kreppelkaffee und der Kindermaskenball. Fastnachtdienstags veranstaltet der TUS Sportverein den legendären Haarezug. Während dieses Narrenumzuges werden Eier und Speck eingesammelt und anschließend im Gemeinschaftshaus zünftige Eierbrote gebacken.

 

„Altes bewahren – Neues wagen“ ist das Credo des im Jahre 2000 gegründeten Kulturvereins. Dieser bietet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm an und hat sich zum Ziel gesetzt, heimische Kultur- und Brauchtümer zu bewahren und weiterzuentwickeln. Ein weiteres Anliegen ist, jungen Künstlern aus Musik, Malerei und Literatur eine erste Plattform zu bieten. Umweltschutzorientierte Bürger arbeiten sowohl in der Lokalen Agenda 21 bzw., in der Ortsgruppe des NABU Bad Camberg mit. Alle Vereine sind in der Jugendarbeit aktiv und unterhalten eigene Jugendgruppen. Die Altersgruppe zwischen 12 und 18 Jahren hat sich darüber hinaus in der freien Jugendgruppe organisiert und verwaltet den Jugendraum unter Aufsicht der Stadtjugendpflege in eigener Regie. Bürgerfußballturniere werden regelmäßig vom TUS seit mehr als 10 Jahren veranstaltet. Weit über Schwickershausen bekannt ist das alljährliche Jazzfestival des Jazzclubs Goldener Grund e.V., das am Vaddertag auf dem Gelände des Gemeinschaftshauses stattfindet.


Wir fühlen uns den Werten der Vergangenheit verbunden und möchten die Leistungen unserer Vorfahren würdigen und lebendig erhalten. Gemeinsam mit dem Stadtarchiv der Stadt Bad Camberg haben wir 1995 eine Dorfchronik erstellt. Wir sammeln dorftypisches Brauchtum, wie alte Rezepte, alte Fotos und lassen uns von den ältern Zeitzeugen die Ursprünge der traditionellen kirchlichen und weltlichen Dorffeste erklären. Hierzu gehören als wichtigste Ereignisse die Wallfahrt, die Quetschemess und das Brezelspiel zu Silvester. Wir wollen unsere Denkmäler pflegen und weitere historisch wertvolle Bausubstanzen erhalten bzw. rekonstruieren. So haben wir aus Anlass des 725 jährigen Jubiläums den schon fast in Vergessenheit geratenden Dorfbrunnen ganz in der Nähe seines ursprünglichen Standortes wieder neu aufgebaut.

 

Der 05. Mai 2001 war für Unser Dorf ein ganz besonderer Tag des Selbstbewusstseins. Endlich konnte Schwickershausen ein Dorfwappen sein eigen nennen. Erdacht hatte es unser ehemaliger Ortsvorsteher Willi Lang, der leider im Frühjahr 2002 verstorben ist. Mit seiner sprichwörtlichen Hartnäckigkeit setzte er die Idee gegen zahlreiche Kritiker um. Er gründete einen Stiftungskreis, der das Wappen gemeinsam mit der Gesellschaft Pro Heraldica konzipierte. In einer einzigartigen akademischen Feier zum Auftakt der mehrtägigen Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums 725 Jahre Schwickershausen wurde es dann endlich Unserem Dorf überreicht.

Im Jahr 2007 wurden Dorffahnen mit dem Wappen als Motiv organisiert. So können bei Festen  und Feiertagen die Häuser mit dem neuen Wappen geschmückt werden.

 

Vom 1. – 4. Juni 2001 feierten wir unter der Regie aller örtlichen Vereine mit einem großen Festprogramm das Jubiläum. Hier wurde für jeden etwas geboten. Von der Disco, über Folklore, Tanz bis einer antiken Fotoausstellung  „Alt Schwickershausen“.

 

In die Analen wird auch ein zu diesem Anlass aufgelegter Kunstkalender mit ausgewählten historisch bedeutenden Fotos eingehen.

 

Ein ganz besonderes Ereignis war aber das legendäre Dorffoto, das sogar in der Bildzeitung abgedruckt wurde. Praktisch alle Einwohner hatten sich auf dem Sportplatz versammelt. Der Fotograf schoss seine Bilder von einer 40 m hohen Hebebühne.

 

Im sozioökonomischen Bereich können wir strukturbedingt leider nur wenig aufweisen. Unser Dorf bietet nur ganz wenige Arbeitsplätze in der Landwirtschaft oder kleineren Unternehmen aus der Baudekorations-, Holzbau-, und Dienstleistungsbranche. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat dazu geführt, dass von ursprünglich sieben z. Zt. noch zwei Haupterwerbsbetriebe übriggeblieben sind. Diese Situation bringt es mit sich, dass viele Erwerbstätige in die umliegenden Städte, vor allem in das Rhein/Main Gebiet auspendeln und Entfernungen von 50 km und mehr in Kauf nehmen müssen. Auch haben leider alle ehemaligen Gasthäuser geschlossen. Gott sei Dank hält uns ein Tante Emma Laden noch die Treue. In Unserem Dorf in der Heiligenwaldstrasse existiert ein hervorragend sortiertes REWE-Kaufhaus, wo wir alles für den täglichen Gebrauch kaufen können: Lebensmittel, Haushaltswaren, Geschenkartikel, Trikotagen usw. Auf Wunsch wird angeliefert. Ähnlich verhält es sich mit dem Bäcker Glasner aus Dombach, der dreimal pro Woche an die Haustüre kommt. Wir legen großen Wert darauf, dass diese Serviceleistungen gerade für die Menschen, die nicht so mobil sind, erhalten bleiben.

 

Baugestaltung des Ortes

 

Unser Dorf besteht aus einem historischen Kern und zwei Neubaugebieten aus den Jahren 1960 bis 1970. Im Zentrum des sog. Alten Dorfes liegt das ehemalige Hofgut mit einer meterdicken Natursteinmauer. Viele Bauwerke, unter anderen die Kirche, das Hofgut, das Spritzenhaus und die meisten Fundamente und Sockel der älteren Häuser wurden aus diesen heimischen Naturschiefersteinen, die in der Nähe gebrochen wurden, mit Lehmmörtel gemauert. Die Geschosswände bestehen meistens aus Fachwerklehmbauweise. Da es sich bei den tragenden Hölzern damals zum Teil um Nadelholz handelte, wurden diese Fassaden verputzt. Nur einige Häuser mit Gebälk aus wetterbeständigem Eichenholz wurden in Sichtbauweise erstellt. Diese Fachwerkhäuser wollen wir nun nach Möglichkeit rekonstruieren bzw. sanieren. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein in unserer Bevölkerung wieder enorm angestiegen, reine praktische Lösungen in der Architektur mit ästhetischen Elementen zu verbinden. So wurden bereits im sog. Alten Dorf einige Fachwerkhäuser restauriert, Höfe gepflastert, Stuck, Fenster und Türen stilgerecht erneuert und einige Back- und Natursteinhäuser mit enormen persönlichen Idealismus und viel Liebe zum Detail renoviert. Ebenso sind unsere Bürgerinnen und Bürger daran gegangen, die zahlreichen sakralen und kulturhistorischen Bauwerke in der Landschaft zu renovieren.

 

Die Wallfahrtskirche im barocken Baustil wurde im Jahre 1787 erbaut. Mit finanzieller und tatkräftiger Mitwirkung der örtlichen Kirchengemeinde und zahlreicher Helferinnen und Helfer wurde sie im Jahre 2001 von Grund auf saniert, u. a. Dachdämmung, neue Heizung und Fußboden, Altarraum und Kirchenschiff farblich neu gestaltet, die Sockelzone mit Sanierputz versehen und die Elektrik komplett erneuert. Alle sakralen Gegenstände und Figuren wie die Kreuzigungsgruppe, die Pieta, der Schutzpatron St. Georg, der Tabernakel wurden restauriert. Die Chorwandbemalung wurde völlig neu gestaltet. Diese umfangreichen Arbeiten führte der in unserem Dorf beheimatete Kirchenrestaurator Peter Josef Müller aus. Er schuf mit dem imposanten Altarbild, das den Paradiesgarten darstellt, ein einzigartigres Spätwerk im Kreis Limburg/ Weilburg. Das besondere daran ist, dass das Mosaik aus dem Jahre 1942 vom Prof. Krapp in dieses neu geschaffene Werk integriert wurde.

 

Wir führen Informationsveranstaltungen über Sanierung- und Gestaltungsmaßnahmen im Sinne von Dorferneuerung durch und haben zu diesem Zweck die beiden Diaserien von AID „Schutz und Pflege von Natur und Landschaft und bürgerschaftliche Aktivitäten zur Entwicklung von Dorf und Landschaft“ eigens angeschafft. Wir werben bei unseren Bürgern dafür, dorftypische und umweltgerechte Materialien und Pflanzen einzusetzen, möglichst wenig zu versiegeln, Dächer und Wände zu begrünen, Gartenteiche anzulegen und naturbelassene Lebensräume für Flora und Fauna in unseren Gärten zu reservieren.

 

In den Jahren 1960 bis 1970 kamen zwei kleinere Neubaugebiete im Süden und am östlichen Ortsausgang dazu. Hier sind familienfreundliche Ein- bis Zweifamilienhäuser mit sehr viel Grün herum entstanden. Diese Politik des dosierten Wachstums wollen wir fortsetzen, und haben uns dafür eingesetzt, dass im Flächennutzungsplan „Am Hartweg“ ein ca. drei Hektar großes Neubaugebiet im Rahmen des Eigenbedarfs ausgewiesen wird. Gleichzeitig treten wir im Interesse der Flächeneinsparung und weiterer ökologischer Ziele für Aus- und Umbauten, eine energetische Sanierung bestehender Gebäude, eine verträgliche Nachverdichtung und befürworten eine Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude zu Wohn- und zu Gewerbezwecken.

 

Kommunikativer Mittelpunkt Unseres Dorfes ist das Gemeinschaftshaus. Das Gebäude verfügt über verschiedene Säle und Räume mit einem Fassungsvermögen bis zu 300 Gästen und über eine professionelle Haustechnik wie Kühltheke, Wirtschaftsküche, Beschallung, Lüftung usw. In den Jahren 2000/2001 wurde das Haus erweitert, grundsaniert und behindertengerecht ausgestattet. Auf Initiative des Ortsbeirates soll das Gebäude zusätzlich noch mit Energiesparlampen, mit einer Vollwärmeschutzfassade und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach komplettiert werden. Ebenfalls auf Vorschlag der Bürgerschaft wurde im Jahre 2001 eine im benachbarten Erdreich liegende alte Zisterne von 50 Kubikmetern als Brandschutzreserve wieder reaktiviert. Ebenso wurde das Umfeld neu gestaltet. In Eigenhilfe wurden über 60 Sträucher neu gepflanzt, der Zaun zur Straße erneuert und ein neuer Kleinkinderspielplatz angelegt.

 

Die Landesstraße L3030 bildet die Längsachse und führt mitten durch Unser Dorf. Sie ist teilweise sehr gut ausgebaut und hat in Richtung Weilrod einen gradlinigen Verlauf. Die Folge ist, dass viele Verkehrsteilnehmer dazu verleitet werden, die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten nicht einzuhalten und somit eine ständige Gefahr darstellen. Seit vielen Jahren fordert der Ortsbeirat vor allem zum Schutze der Kinder in Unserem Dorf geeignete geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen. Es gab etliche Planungen und Vorschläge. Leider bis heute keine Umsetzung.

 

Grüngestaltung des Ortes

 

Aus der Vogelperspektive auf dem Luftbild ist ersichtlich, dass der Anteil des „Grüns“ in Unserem Dorf überdurchschnittlich hoch ist. Dies gilt gleichermaßen für öffentliche wie private Grünanlagen. Wir kümmern uns um seltene Pflanzen- und Tierarten, um Nistmöglichkeiten und Rückzugsgebiete, um Nahrungsgründe und einiges mehr. U. a. haben wir die Stadt gebeten, den Friedhof besonders naturnah zu pflegen, weil dort der Goldstern, der auf der Roten Liste steht, vorkommt. Wir pflanzen jedes Jahr drei hochstämmige Bäume wie Eichen, Linden, Kastanien oder auch Obstsorten und betreuen diese mit einer Patenschaft. Unser Ziel ist, mindestens den Verlust an alten oder kranken Bäumen zu kompensieren. Ebenso möchten wir unsere kleinen Fließgewässer im Ort und am Rande renaturieren, indem wir wieder eine natürliche Gewässerstruktur herstellen. Im Bereich des Kleingartengebietes haben wir bereits damit begonnen. Im Norden des Dorfes befinden sich in einer überaus fruchtbaren Senke 25 Gartenparzellen. Auch wenn der Zeitgeist zum Nutzgärtnern z. Zt. nicht wohlgestimmt ist, wollen wir aus der langfristigen Betrachtung heraus diese natürliche Nahrungsbasis und Freizeitmöglichkeit erhalten und an die künftigen Generationen weitergeben.

 

Jedoch auch herrlicher Blumenschmuck in den Vorgärten und den zahlreichen Blumenkästen an den Balkonen, schöne Ziersträucher und zahlreiche stattliche Bäume prägen das Erscheinungsbild Unseres Dorfes. Wir werben darum, künftig in den Hausgärten verstärkt einheimische und standortgerechte Gehölze wie z. B. Obst, Ahorn, Linde, Eberesche, Buche und Walnuss anzupflanzen. Es muss auch nicht immer ein englischer Rasen sein.

 

Eine artenreiche Blumenwiese ist genauso erwünscht. Als natürliche Einfriedung wie Hecken und Sträucher empfehlen wir Liguster, Hasel, Hundsrose, Schwarzer Holunder, Weißdorn, Faulbaum und Hainbuche. Wir raten von Thuja oder sonstigen Koniferen ab. Wir empfehlen möglichst immer natürliche standortheimische Pflanzen und natürliche Materialien einzusetzen, d. h. Mauern und Bodenbeläge aus Naturstein bzw. in wasserdurchlässiger Ausführung. Wir raten zur Dach- und Wandbegrünung, zu Gartenteichen und Kompostierung. Unsere Grünanlagen sollen uns optisch gefallen, Ruhe und Entspannung bieten, dem Kleinklima dienen, unseren Kindern einen Erlebnisspielplatz, aber auch Lebensraum für die natürliche Flora und Fauna sein.

 

Dorf in der Landschaft

 

Der Landschaftsplan bescheinigt Unserem Dorf eine vorbildliche und erhaltenswerte Ortsrandeingrünung mit Hecken, Kleingärten, Streuobstwiesen und extensiv genutztem artenreichen Grünland, auf dem eine schonende Beweidung mit Pferden, Schafen und Ziegen stattfindet.

 

Der harmonische Übergang zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung ist aus Sicht der Landschaftsplanung beispielhaft. Insgesamt 17 schützenswerte Biotope sind verzeichnet. In der Anhörung zur Flächennutzungsplanung haben wir uns vehement dagegen gewehrt, diese intakten Ortsränder und ortsnahen Außenbereiche in die bebaubaren Zonen einzubeziehen.

 

In bezug auf Arten- und Biotopschutz betreuen wir insgesamt in der Gemarkung und an den Waldrändern 60 Nistkästen. Südöstlich Unseres Dorfes befindet sich eine kleine Orchideenwiese, die von uns gepflegt wird. Hier wachsen in normalen Jahren bis zu 130 Exemplare des gefleckten Knabenkrautes.

 

Im Süden Unseres Dorfes wurden auf mageren Standorten Feldgehölze und landschaftsstrukturierende Hecken erhalten. Entlang der Landesstraße 3030 wurden in den vergangen Jahren auf Initiative des Ortsbeirates eine große Anzahl Apfelbäume mit Kelterobstsorten und Ebereschen für unsere gefiederten Freunde angepflanzt. Wie schon angeführt, umgeben uns ca. 190 ha landwirtschaftliche Fläche. Mit unseren Landwirten stehen wir im ständigen freundschaftlichen Dialog. Wir setzen uns u. a. dafür ein, dass unsere Oberflächengewässer und das Grundwasser geschont werden, dass keine Wege und Wegränder überackert werden, dass Rücksicht auf Feldgehölze, Hecken, Quell- und Feuchtgebiete genommen wird, dass Mähscheuchen aufgestellt werden und einiges mehr.

 

Zur Biographie Unseres Dorfes gehört als Lebensader der Dombach, ein Fließgewässer von hervorragender Qualität. Er entspringt unterhalb der Tenne in der Nähe der Nachbargemeinden Riedelbach und Steinfischbach, passiert den Ort Dombach, die Hubermühle (erbaut 1711) und Unser Dorf und mündet in Erbach in den Emsbach. Jenseits des Dombachs, am fuße des Heiligenwaldes, klapperte seit dem Jahre 1213 Jahrhunderte lang die alte Mühle der Familie Schmitt. Chronisten berichten, dass hier das größte oberschlächtige Mühlrad Hessens mit einem Durchmesser von 7,50 Metern über eine Transmission die Mahlwerke, die Dreschmaschine, Seilzüge und andere Geräte antrieb.

 

Die Stadt Bad Camberg besitzt in unserer Gemarkung über 15 ha Grün- und Ackerland, die für Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen der Eingriffsregelung bereitgehalten werden. Einige Flächen sind bereits an existierende B-Pläne gebunden und sollen ab diesem Jahr (2002) angelegt werden. Das langfristige Ziel ist ein Offenland-Biotopverbundsystem, das sich von Erbach bis an die östliche Grenze der Gemarkung Schwickershausens erstreckt. Das Ausgleichsflächenkonzept beinhaltet zudem die Renaturierung der Quell- und Uferbereiche der örtlichen Fließgewässer, wie die des Falsbaches, des Willbaches und Grundbaches, sowie eine Nitratentlastung unseres Tiefbrunnens „Im Grund“. Wir könnten uns vorstellen, dass all diese Maßnahmen, wenn sie denn umgesetzt würden, die nachhaltigen Ziele der Aktion Unser Dorf wesentlich unterstützen würden.